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Frakturen (Knochenbrüche)

Unsere Hand hat in der Regel 27 Knochen. Beide Hände zusammen machen einen Viertel des menschlichen Skeletts aus. Bei dieser Anzahl und der Feinheit kann es leicht zu Verletzungen bei Unfällen kommen. Nicht immer muss operiert werden, es gibt jedoch klare Indikationen. Manchmal kommt es zur verzögerten oder ausbleibenden Knochenheilung, was eine komplexe Behandlung nach sich zieht. Eine entsprechende klare Aufarbeitung ist unerlässlich, dabei helfen moderne apparative Untersuchungen die Diagnose zu stellen.

Welche Knochen können brechen?

Jeder menschliche Knochen kann brechen. Die Hand besteht aus acht Handwurzelknochen und19  langen Röhrenknochen, welche aufgrund ihrer anatomischen Feinheit am ehesten brechen. Je nach Gewalteinwirkung und Vorerkrankung des Patienten können komplexe Brüche entstehen. Der häufigste Bruch beim Menschen ist der Handgelenksbruch, wobei dieser Ausdruck irreführend ist, da die Speiche gebrochen ist (Radius). Hier können ebenfalls komplexe Situationen mit kombinierten Verletzungen von Bandstrukturen (TFCC) auftreten. Bei den Handwurzelknochen kommt am häufigsten eine Scaphoid Fraktur (Kahnbein) oder Triquetrumbruch vor. Bei den langen Röhrenknochen kommen die Mittelhandknochen (Metacarpale) insbesondere am Daumen, am häufigsten vor.

Wann ist eine Operation notwendig?

Das hängt vom betroffenen Knochenfehlstellung sowie allfälligen Instabilitätszeichen ab. Bei dislozierten (verschobenen) Brüchen ist in der Regel ein operatives Vorgehen angezeigt. Bei nicht verheilten (non-union), fehlverheilten Knochenbrüchen (mal-union) oder Falschgelenken (Pseudarthrose) ist ein operatives Vorgehen unumgänglich. Nicht dislozierte Kahnbein- oder Speichenbrüche können in der Regel konservativ mittels Ruhigstellung behandelt werden. Manchmal ist in diesen Fällen jedoch eine Operation relativ angezeigt, d.h. es ist mit der Operation eine schnellere oder sicherere Heilung zu erzielen. Dasselbe gilt für Mittelhandbrüche.

 

Bin ich der richtige Kandidat für eine Operation?

Das hängt vom betroffenen Knochen und Stellung der Fragmente, den persönlichen Vorerkrankungen und den Ansprüchen ab. Wenn die Knochenteile verschoben sind und keine schwerwiegenden Vorerkrankungen bestehen, ist in der Regel eine Operation angezeigt. Eine Operation hat den Vorteil, dass eine frühfunktionelle Nachbehandlung eine bessere und schnellere Mobilisation ermöglicht. Dies ist insbesondere bei älteren Patienten und bestimmten Gelenken von Vorteil. Jede Fraktur muss individuell beurteilt werden und entsprechend der Behandlungsplan zusammen erarbeitet werden.

Was kann ich erwarten?

Der Knochen ist eine gut durchblutete anatomische Struktur, welche eine schnelle Heilung prinzipiell erlaubt. So sind hier in der Regel gute bis sehr gute Resultate zu erwarten. Sollten trotzdem Falschgelenke entstehen, sind selbige zu korrigieren. Gewisse Knochen wie das Scaphoid neigen zu relativ langen Heilungszeiten und haben im Vergleich zu langen Röhrenknochen höhere Komplikationsraten. Bei Brüchen welche gelenksnah oder wenn das Gelenk selber betroffen ist, ist eine anatomisch korrekte Reposition enorm wichtig. Bei korrekt durchgeführten Operationen sind hier gute Resultate zu erwarten.

Was geschieht in der Sprechstunde?

Im Rahmen des Erstgespräches werden wir versuchen die Diagnose zu stellen. Bildgebungen wie Röntgenaufnahmen oder Computertomographien sind zentral, da hier die Knochen zur Darstellung kommen. Weitere Bildgebungen wie MRI sind insbesondere bei Pseudarthrosen indiziert. Es erfolgt in jedem Fall eine ausführliche Aufklärung des geplanten Eingriffs oder der konservativen Therapie.

Wie verläuft die Operation?

Operationen an Finger- und Mittelhandknochen werden in der Regel in regionalanästhetischen Verfahren und ambulant operiert. Speichenbrüche oder grosse Rekonstruktionen mit der Notwendigkeit von Knochentransplantation werden unter stationären Bedingungen in Vollnarkose operiert. Das Verfahren ist meist eine offene Reposition und Fixation mit Platten oder Schrauben. In seltenen Fällen können nur sogenannte Spickdrähte die Knochenstücke in Position halten, das der Knochen zu fein oder zu komplex gebrochen ist.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Da jeder noch so kleine Eingriff ein gewisses Komplikationsrisiko in sich birgt, sollten gewisse Massnahmen beachtet werden. Die ersten Tage werden Sie normale zeitgerechte Schmerzen verspüren, die mit Schmerzmitteln gut zu lindern sind. Bei grösseren Operationen sind stationäre Aufenthalte möglich. Es erfolgen regelmässige Wundkontrollen um eine sichere Wundheilung zu ermöglichen. Je nach betroffenem Knochen und postoperativen Ergebnis ist eine Ruhigstellung zudem erforderlich. Eine handtherapeutische Begleitung zur Mobilisation ist in der Regel angezeigt. Allen Nachbehandlungen ist das Ziel der möglichst frühen Bewegungen bei grosser Sicherheit und Schmerzfreiheit gemein. Die Nachbehandlung wird bereits im Erstgespräch angesprochen, so dass Sie die postoperative Phase auch bereits planen können und allfällige Hilfen für den Alltag und Arbeitsunfähigkeit organisiert werden können.

Was sind die Risiken?

Jeder noch so kleine Eingriff birgt ein gewisses Komplikationsrisiko, da eine Operation im weitesten Sinne immer zu Verletzungen von Gewebe führt. Eine Komplikation tritt nicht zwingend aufgrund eines Fehlers auf. Vielmehr reagiert der menschliche Körper individuell und hat gewisse Neigungen zu Komplikationen. Dabei dient das klärende Erstgespräch solche Neigungen anzusprechen und entsprechende Vorsichtsmassnahmen zu treffen.

Allgemeine Risiken einer Operation sind

  • Nachblutungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Infektionen
  • Überschiessende Narben
  • Thrombosen
  • Embolien

Spezifische Risiken sind bei Frakturen abhängig von der Diagnose und Lokalisation der Operation. Ein allgemeines Risiko ist die fehlverheilte, respektive nichtverheilte Fraktur. Zudem gilt es zu beachten, dass Operationen an Knochen zu stärkeren Schmerzen führen können. Gerne beraten wir Sie spezifisch im Rahmen der Operationsaufklärung.

Wollen Sie mehr erfahren?

Meist wird die Diagnose eines Knochenbruchs im Rahmen der initialen Notfallvorstellung vermutet oder gestellt. Selten muss der Bruch direkt versorgt werden. Somit kann in aller Ruhe die Operation geplant werden. Gerne beraten wir Sie im Rahmen eines Erstgespräches auf Überweisung durch den Hausarzt oder direkt bei uns. Bitte beachten Sie, ob Sie in einem HMO oder sonstigen Hausarztmodell sind und informieren Sie Ihren Hausarzt.  Im Rahmen des Erstgespräches werden wir die Diagnose zusammen erarbeiten und gegebenenfalls erste therapeutische Schritte einleiten. Eine Operation wird immer später erfolgen.

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