Die 5 Fragen bei der Planung einer Brustvergrösserung
Die Brustvergrösserung mit Implantaten ist weltweit, die am häufigsten durchgeführte plastisch chirurgische Operation. Über 50% der Patientinnen sind 19-34 Jahre jung, ein Drittel ist 51 bis 64-jährig.
Bei diesem Eingriff, den wir im Fachjargon auch Brust- oder Mamma-Augmentation nennen, platzieren wir Implantate aus Silikon in einer vorpräparierten Tasche über- oder unterhalb des Brustmuskels, um eine Vergrösserung der Brust zu erreichen.
Brüste können nicht nur mit Implantaten, sondern auch mit Eigenfett oder bei der sogenannten Hybrid-Technik mit Implantaten und Eigenfett vergrössert werden.
Die meisten Patientinnen, insbesondere der jüngeren Generationen recherchieren zuerst online und sind in einem Beratungsgespräch bereits sehr gut informiert. Meine persönliche Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Patientinnen überrascht sind über die Anzahl relevanter Entscheidungen, die Sie während der Sprechstunde gemeinsam mit mir besprechen und treffen müssen. Denn die offensichtliche Entscheidung der Implantatgrösse ist nur ein Element auf dem Weg eine Brustvergrösserung zu planen.
Was muss denn nun alles im Detail mit der Chirurgin besprochen werden?
Sprechen wir als erstes über die Implantat-Art
Brustimplantate gibt es nicht nur in unterschiedlichen Grössen, sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, so auch in der Form, dem Füllmaterial, der Oberflächentextur und den Dimensionen.
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Implantaten: Implantate, die mit Kochsalz gefüllt sind und Implantate, die mit Silikon gefüllt sind. Beide sind von einer Silikonhülle umgeben, unterscheiden sich also nur im Füllmaterial.
Ich verwende fast ausschliesslich Silikonimplantate, da sie der natürlichen Form und Konsistenz der Brust am nähesten kommen. Unsere Implantate sind in grossangelegten Studien erprobt und stammen von anerkannten und geprüften Herstellern.
Spricht man über die Implantat-Art, so ist nicht nur das Füllmaterial von Relevanz, sondern auch die Hülle. Hüllen können glatt, mikrotexturiert oder grobtexturiert sein. Die Silikonimplantate, die wir verwenden haben eine äussere, mikrotexturierte, geschmeidige Hülle aus Silikon und sind innen mit einem kohäsiven Gel gefüllt. Ein kohäsives Gel muss man sich in der Konsistenz wie ein Gummibärchen vorstellen. Dieses Füll-Silikon unterscheidet sich stark von früher verwendetem Silikon. Durch die Kohäsivität des Gels können die Implantate auch wenn die Hülle verletzt ist, nicht auslaufen.
Die nächste Frage ist, welche Implantat-Form die ideale Lösung ist?
Es gibt grundsätzlich zwei Hauptformen von Implantaten: runde und tropfenförmige.
Runde Implantate führen zu einem üppigeren Dekolleté, während tropfenförmige Implantate natürlicher aussehen.
Eine Neuheit sind Implantate, die im Liegen rund und im Stehen tropfenförmig sind und sich somit wie eine ganz natürliche Brust verhalten. Für mich sind dies die idealen Implantate bei einer Brustvergrösserung.
Und nun zur viel diskutierten Implantat-Grösse. Dies ist wahrscheinlich das erste und häufigste Thema, zu dem ich während einer Brustvergrößerungsberatung Fragen erhalte. Andres als viele Patientinnen meinen, hängt diese nicht ausschliesslich vom Wunsch der Patientin ab. Die Implantat-Grösse wird ganz entscheidend durch die körperlichen Voraussetzungen der Patientin mitbestimmt. Das Implantat muss zum Körperbau und der Grösse passen. Ein natürliches Ergebnis in Harmonie mit Ihrem restlichen Körper ist von oberster Priorität. Durch unterschiedliche Messungen definiere ich in Zusammenschau mit den Wünschen der Patientin die ideale Implantatgrösse.
Hat man die Implantat-Form und -grösse gemeinsam definiert gilt es zu entscheiden, in welcher Lage das Implantat platziert werden soll.
Implantat-Lage. Implantate können über dem Muskel, unter dem Muskel oder nur teilweise unter dem Muskel platziert werden. Entscheidend hierfür ist die Anatomie der Patientin und insbesondere wie gut Ihr Haut- und Gewebemantel im Brust- und Dekolletébereich ist und wie sportlich aktiv Sie ist.
Bei guter Gewebequalität im Oberpol der Brust kann das Implantat direkt unterhalb der Drüse und über dem Muskel platziert werden.
Wenn eine Patientin sehr schlank ist und wenig Weichteilgewebe hat, gibt die Platzierung unter dem Muskel zusätzliches Weichteildeckung über dem Implantat und verhindert ein unnatürliches Aussehen.
Als letztes ist dann noch die Schnittführung festzulegen.
Es gibt drei mögliche Schnittführungen, um das Implantat zu platzieren. Diese Entscheidung ist wichtig, da dort wo die Schnittführung gewählt wird, am Ende auch die Narbe zu liegen kommt.
Der häufigste Zugang in unseren Breitegraden und auch mein favorisierter Zugang liegt im Bereich der Unterbrustfalte. Auf diese Art und Weise kann die Implantat-Tasche sehr übersichtlich präpariert und das Implantat platziert werden. Diese Narbe kommt in der natürlichen Unterbrustfalte zu liegen und ist somit danach kaum ersichtlich.
Eine andere Möglichkeit ist der Zugang durch den unteren Teil des Brustwarzenhofes oder durch einen Schnitt im Bereich der Achsel.
Jeder dieser Zugänge birgt unterschiedliche Risiken und hat andere Vor- und Nachteile, die ich im Detail mit der Patientin bespreche.
Wie Sie sehen, gibt es viele Entscheidungen zu treffen bei der Planung einer Brustvergrösserung. Dafür nehme ich mir in der Sprechstunde mit Ihnen Zeit.