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Hand | Nervenengpasssyndrome

Nervenengpasssyndrome

Unsere Nerven sind die Kommunikationsorgane zwischen Hirn und Muskel oder Haut. Diese können an bestimmten anatomischen Stellen eingeengt sein. Hier können relativ einfache Eingriffe diese anatomischen Gegebenheiten entlasten. Das bekannteste Beispiel ist das Carpaltunnelsyndrom.

Was sind Nervenengpasssyndrome?

Wie der Name bereits andeutet handelt es sich um Syndrome bei welchen die Nerven eingeengt sind. Dabei kann prinzipiell jeder Nerv an jeder anatomischen Stelle eingeengt sein. Aufgrund der anatomischen Engstellen, welche abhängig sind vom jeweiligen Nerv, kommt es zu entsprechenden Symptomen wie Kribbeln, Schmerzen, Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungserscheinungen. Vor allen Dingen an der Hand werden solche Sensibilitätsstörungen relativ schnell wahrgenommen. Beim bekanntesten Beispiel, dem Carpaltunnelsyndrom ist der Nervus medianus (Mittelnerv) im Bereich des Handgelenkes eingeengt und führt zu typischerweise nächtlichen Schmerzen und Missempfindungen. Besteht das Engnis weiterhin können die Symptome bis hin zu Lähmungserscheinungen auftreten. In der Regel treten jedoch vorher starke Schmerzen auf, sodass die Patienten sich meist vorher in ärztliche Behandlung begeben. Ein anderes bekanntes Beispiel ist das Cubitaltunnelsyndrom. Hier ist der Nervus ulnaris (Ellennerv) im Bereich des Ellbogens betroffen.

Einengung des Nervus medianus beim Carpaltunnelsyndrom

Wann ist eine Operation notwendig?

Das hängt von der Lokalisation, dem betroffenen Nerven, den Beschwerden und dem Patientenwunsch ab. In gewissen Fällen kann durch eine Infiltrationen und Ruhigstellung eine Linderung respektive Heilung erzielt werden. Bestehen die Beschwerden weiterhin ist oft eine operative Entlastung der anatomischen Engstelle unumgänglich. Bestehen beim Carpaltunnelsyndrom die Beschwerden trotz durchgeführten Infiltrationen und/oder Ruhigstellungen ist der Eingriff angezeigt. Dies insbesondere, da die operative Entlastung in der Regel die definitive Lösung darstellt.

Bin ich der richtige Kandidat für eine Operation?

Wenn Sie unter Kribbeln, dumpfen Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Schwäche der Muskulatur leiden, kann sich ein Nervenengpasssyndrom wie das CTS so präsentieren. In jedem Fall gehört eine klinische Untersuchung sowie ein ausführliches Gespräch zur Abklärung dazu. Zudem, wenn nicht schon erfolgt, sollte eine zusätzliche neurologische Untersuchung mit ENMG oder Ultraschall veranlasst werden. Sind die Beschwerden nicht besonders ausgeprägt, kann mittels Ruhigstellung oder Infiltrationen eine Lösung erzielt werden. Im Bereich der unteren Extremität sind ebenfalls solche Kompressionsneuropathien bekannt. Beispiele sind die Meralgia paraesthetica nocturna mit brennenden Schmerzen im Bereich der Oberschenkelaussenseite oder das Tarsaltunnelsyndrom mit entsprechenden Beschwerden im Bereich der Fusssohle.

Was kann ich erwarten?

Das Ergebnis ist wiederum von der Diagnose und der Therapie abhängig. Bei der operativen Entlastung des Carpaltunnels sind prinzipiell gute bis sehr gute Resultate mit kompletter Beschwerdefreiheit zu erwarten. Bestehen die Beschwerden schon über Jahre kommt es in der Regel nicht zur kompletten Erholung der Gefühlsstörungen jedoch verschwinden die Schmerzen postoperativ erwartungsgemäss. Die Resultate beim Cubitaltunnelsyndrom sind ebenfalls gut, wobei einige Patienten grössere Eingriffe mit Verlagerung des Nerven durchführen lassen müssen. Individuelle Vorerkrankungen oder Voroperationen beeinflussen das Endresultat unter Umständen massgeblich.

Was geschieht in der Sprechstunde?

Im Rahmen des Erstgespräches werden wir versuchen die Diagnose zu stellen. Hier ist das Gespräch hinsichtlich der Beschwerden und die Untersuchung massgeblich. Bildgebungen kommen bei speziellen Fragestellungen zum Einsatz. In der Regel mittels Ultraschalluntersuchung oder MRI. Eine erweiterte neurologische Abklärung gehört heutzutage zum Standard. Insbesondere die Elektroneuromyographie (ENMG) bringt zusätzlichen diagnostischen Nutzen, so dass auch das postoperative Resultat besser vorausgesagt werden kann. Es erfolgt in jedem Fall eine ausführliche Aufklärung des geplanten Eingriffs oder der konservativen Therapie.

Wie verläuft die Operation?

In Abhängigkeit der Diagnose wird der operative Eingriff geplant. Einfache Nervenentlastungen (Dekompression) im Bereich des Ellbogens oder der Hand erfolgen ambulant unter lokaler oder regionaler Anästhesie. Sind Zusatzeingriffe wie Synovektomien oder Muskelverlagerungen notwendig, werden die Eingriffe unter stationären Bedingungen durchgeführt. In jedem Fall sind wir versucht, die Eingriffe so einfach wie möglich zu halten, so dass keine zusätzlichen und unnötigen Vernarbungen entstehen.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Da jeder noch so kleine Eingriff ein gewisses Komplikationsrisiko in sich birgt, sollten gewisse Massnahmen beachtet werden. Die ersten Tage werden Sie normale zeitgerechte Schmerzen verspüren, die mit Schmerzmitteln gut zu lindern sind. Bei grösseren Operationen sind stationäre Aufenthalte die Regel. Es erfolgen regelmässige Wundkontrollen um eine sichere Wundheilung zu ermöglichen. Je nach betroffener anatomischer Region ist eine Ruhigstellung zudem erforderlich. Eine handtherapeutische Begleitung zur Mobilisation kann ebenfalls angezeigt sein. Allen Nachbehandlungen ist das Ziel der möglichst frühen Bewegungen bei grösstmöglicher Sicherheit und Schmerzfreiheit gemein. Die Nachbehandlung wird bereits im Erstgespräch angesprochen, so dass Sie die postoperative Phase auch bereits planen können und allfällige Hilfen für den Alltag und Arbeitsunfähigkeit organisiert werden können.

Was sind die Risiken?

Jeder noch so kleine Eingriff birgt ein gewisses Komplikationsrisiko, da eine Operation im weitesten Sinne immer zu Verletzungen von Gewebe führt. Eine Komplikation tritt nicht zwingend aufgrund eines Fehlers auf. Vielmehr reagiert der menschliche Körper individuell und hat gewisse Neigungen zu Komplikationen. Dabei dient das klärende Erstgespräch solche Neigungen anzusprechen und entsprechende Vorsichtsmassnahmen zu treffen.

Allgemeine Risiken einer Operation sind

  • Nachblutungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Infektionen
  • überschiessende Narben
  • Thrombosen
  • Embolien

Spezifische Risiken sind bei Nervenengpasssyndromen abhängig von der Diagnose und  Lokalisation der Operation. Hier gilt es zu beachten, dass Operationen an Nerven zu Irritationen bis hin zu stärkeren Schmerzen verursachen können.  Gerne beraten wir Sie spezifisch im Rahmen der Operationsaufklärung.

Haben Sie den Eindruck Sie hätten ein Nervenengpasssyndrom oder wurde bereits eine Diagnose wie Carpaltunnel/Cubitaltunnelsyndrom gestellt?

Da das Carpaltunnelsyndrom eine der häufigsten Erkrankungen im Bereich der Hand ist, sind vielen nicht medizinisch vorgebildeten Personen die Symptome bekannt. Nicht immer treten die typischen Einschlafmissempfindungen auf, vielmehr präsentieren sich dumpfe in den Unterarm ausstrahlende Schmerzen. In gewissen Fällen können die Schmerzen bis in den Schulterbereich ausstrahlen. Gerne beraten wir Sie im Rahmen eines Erstgespräches auf Überweisung durch den Hausarzt oder direkt bei uns. Bitte beachten Sie, ob Sie in einem HMO oder sonstigen Hausarztmodell sind und informieren Sie Ihren Hausarzt.  Im Rahmen des Erstgespräches werden wir die Diagnose zusammen erarbeiten und gegebenenfalls erste therapeutische Schritte einleiten. Eine Operation wird immer später erfolgen und sollte gut abgewogen werden.

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